Ob man durch einen Unfall oder eine angeborene Behinderung körperlich eingeschränkt ist: das Bedürfnis nach Bewegung, Sport und dem Spaß an der eigenen Körperlichkeit gehört auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen genau so zum Alltag dazu, wie für jeden anderen auch.
Sportgruppen und Einzelangebote zeigen, dass sportlicher Wille und Spaß extrem integrativ sind und dass Fitness trotz Behinderung schon jetzt für viele Menschen mit Handicap zum Alltag gehört.
Wenn man durch eine Behinderung körperlich beeinträchtigt seid, ist die Suche nach dem richtigen Sport nicht ganz so leicht wie für Menschen ohne Behinderung.
Auf der Suche nach dem richtigen Training steht Euch dann aber der Deutsche Behindertensportverband e.V. zur Seite, der nicht nur hervorragend organisiert ist, sondern auch für jeden sportlichen Geschmack ein großes Angebot vorweisen kann. Vom Breitensport bis hin zum Spitzensport ist der DBS ausgezeichnet vernetzt und bietet zudem mit der DBSJugend auch Nachwuchssportlern mit Handicap die Gelegenheit, sich sportlich auszutoben.
Die folgenden Übungen und Trainingsschulen sollen für Euch schon einmal eine kleine Anregung sein, wie man sich in jeder Lage fit halten:
Kundalini Yoga – Yoga ist nicht nur Dehnung für Hausfrauen, sondern bietet dank seiner verschiedenen Schulen die unterschiedlichsten Übungen an. Kundalini Yoga ist dabei besonders vielseitig, denn diese Mischung aus Entspannung und Dynamik arbeitet extrem viel mit Alternativbewegungen. Daher findet man in der Kundalini-Schule immer eine körperliche Herausforderung, gleich welcher Art Eure Behinderung ist.
Zusätzlich arbeitet Yoga mit Eurem Körpergefühlt und schult Eure Balance – auch für Rollstuhlfahrer gibt es ein dediziertes Kundalini-Workout.
Gummizug gibt Widerstand – Wenn Euch das klassische Training mit Freihanteln zu anstrengend ist, gibt es Abhilfe. Deuser- und Thera-Bänder kommen schon seit jeher in der Reha zum Einsatz und sind eine tolle Alternative zum klassischen Gewicht. Ob klassische Curls für den Bizeps, Bein- oder Armstrecker: Die Gummibänder bieten Euch ein kompaktes Workout und sind extrem vielseitig.
Durch den progressiven Widerstand kann man zudem das Gewicht, mit dem man arbeitet, dosieren und sämtliche Übungen lassen sich isoliert für jedes Gliedmaß durchführen. Außerdem kann man mit dem Gummiband auch ganz leicht zuhause trainieren.
Schwimmen und Wasser-Fitness – Je nachdem, wie es um Eure Mobilität bestellt ist, bietet der Schwimmsport eine tolle Alternative, Euch gelenkschonend an Eure Bestform heran zu arbeiten. Vom klassischen Bahnenziehen im Freibad bis hin zur Aqua Aerobic unter Aufsicht hat man hier die Wahl, wie man Kreislauf, Herz und Muskulatur stärkt und vor dem Alltag Abtauchen kann.
Radfahren auf dem Hometrainer – Wenn man noch über eine Grundmobilität der Beine verfügt und lediglich im Gehen und Stehen eingeschränkt seid, ist der Hometrainer eine tolle Methode, um die Beine zu trainieren. Der Widerstand lässt sich Eurem Trainingsstand flexibel anpassen und der Home Trainer gibt Euch einen sicheren Stand. Das Strampeln in die Pedale lässt sich auch „trocken“ auf dem Rücken liegend trainieren.
Handradfahren – Wenn man im Rollstuhl sitzt, legt man den sportlicher Fokus auf dem Training des Oberkörpers. Neben Hantelübungen und der Kräftigung der Muskulatur bietet ein Handrad (oder Handbike) Euch die Möglichkeit, Cardiotraining an der frischen Luft zu betreiben. Neben Freizeitmodellen für entspannte Ausflüge, findet man auch Sporträder, mit denen man problemlos einen Marathon radeln könnt – wenn man denn gut im Training ist. Mit genügend Kraft und Ausdauer in den Armen packt man Breitensportveranstaltungen wie den Marathon auch auf dem Handbike.
CrossFit trotz Rollstuhl – Das dynamische CrossFit Training gehört zu den Trendsportarten der letzten Jahre. Diese Mischung aus Turnen, Übungen mit Eigengewicht und Kraftsport sorgt mit schnellen und intensiven Workouts für schnelle Ergebnisse und bietet Euch, auch wenn man wenig Zeit hat, ein motivierendes Training. Rollstuhlfahrer Nawid Reinermann ist einer der Vorreiter dieser Bewegung und zeigt, dass auch extreme Fitness trotz Behinderung problemlos möglich ist, wenn erst einmal der sportliche Ehrgeiz geweckt ist. Hier gehören Übungen wie Klimmzüge samt Rollstuhl zum Grundprogramm.
Ob als komplettes Workout, Training im Verein oder in einfachen Übungen zuhause: Gleich welche Behinderung Euch einschränkt, es gibt immer ein passendes Training. Gewichte, Widerstandsbänder oder Training mit dem eigenen Körpergewicht halten den Körper in Form und wenn man den Spaß am Sport und der Bewegung bewahrt hat, ist man auf einem guten Weg, die Fitness trotz Behinderung zu erhalten.